Sechs Jahre sind seit dem Brandanschlag auf meine alte Schule in Wiehl-Mühlhausen und der skrupellosen Tötung meiner drei Schäferhund-Rüden Zorro, Joey und Jimmy vergangen. Am Samstag, dem
27. Dezember 2008, wurde das Attentat verübt, über das ich hier noch einmal berichten möchte. Dabei werden Einzelheiten von mir beschrieben, die Aufschluss geben sollen über den Tathergang und die Täter. Durch die Kooperation mit zwei Rechtsanwälten und dem international anerkannten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke konnten sehr viele Indizien zusammengetragen werden, doch leider fehlen immer noch die Beweise. Deshalb bitte ich Sie hiermit ganz eindringlich um Ihre Unterstützung,damit das Verbrechen endlich aufgeklärt und die Schuldigen überführt werden können.
An dem Anschlag waren nach unserer Überzeugung insgesamt drei Personen beteiligt - zwei Männer und eine Frau. Einer der beiden Männer stand Schmiere, der andere hat die Tat ausgeführt, und eine weibliche Person hat Hilfestellung geleistet. Diese Frau war Anstifterin. Die Tat wurde im Zeitraum von 18 bis 19 Uhr begangen. Die drei Täter bzw. Mittäter wussten, dass ich mich zu dieser Uhrzeit noch im Tierheim Koppelweide befand. Auch war ihnen bekannt, dass ich bei Abwesenheit immer die hintere Haustür offenstehen ließ, damit meine Hunde sich sowohl auf dem Grundstück als auch bei Kälte oder Nässe im Haus aufhalten konnten. Deshalb musste auch keine Tür aufgebrochen werden, um in das Gebäude zu gelangen.
Um auf mein Grundstück zu kommen, wurde das obere Eingangstor benutzt, an dem ein asphaltierter Waldweg vorbeiführt. Der Zaun, der um mein gesamtes Grundstück verläuft, ist aus stabilem Maschendraht und zwei Meter hoch. Unmittelbar neben dem Tor waren im oberen Bereich die Spitzen des Zaunes eingedrückt. Doch bei eingehender Untersuchung der Schadstelle hat sich herausgestellt, dass diese Beschädigung nicht durch einen Schuh oder Stiefel zustande gekommen sein kann. Ein hinzugezogener Sachverständiger kommt zu dem
Ergebnis, dass sie durch Schlageinwirkung mittels eines schweren Gegenstandes, z.B. mit einem Stein, Hammer o.ä. verursacht wurde. Daraus folgt: Durch die Beschädigung des Zaunes sollte vorgetäuscht werden, dass sich der Täter auf diese Weise Zugang zum Grundstück verschafft hatte. In Wahrheit aber wurde das Tor aufgeschlossen. Es gab jedoch nur zwei Schlüssel von diesem Tor - einen davon besaß ich, den anderen die Person, die es aufgeschlossen hat.
Fest steht auch, dass die Person, die dem Brandstifter geholfen hat, meine Hunde gut gekannt haben muss. Denn es befanden sich zwei Schäferhunde unter ihnen, die außerordentlich wehrhaft und Fremden gegenüber auch angriffslustig waren. Das lässt darauf schließen, dass sie durch eine ihnen vertraute Person beruhigt wurden. Einer Zeugenaussage aus der Nachbarschaft zufolge sollen meine Hunde an diesem Abend überhaupt
nicht angeschlagen haben, was völlig untypisch bei Erscheinen fremder Menschen gewesen wäre und unsere These stützt, dasssie regelrechtüberlistet wurden.
Um die Hunde bewegungsunfähig zu machen, kam aller Wahrscheinlichkeit nach ein Elektroschock-Gerät zum Einsatz. Zumindest bei Zorro muss dies der Fall gewesen sein, denn sein toter Körper wies keine äußeren Verletzungen auf, wohingegen die beiden anderen Hunde offensichtlich schwer verletzt wurden - sie lagen nämlich beide in ihren Blutlachen, was auf einen relativ hohen Blutverlust durch Schnitt- oder Stichverletzungen zurückzuführen ist. Joey hatte außerdem unterhalb des linken Auges sechs parallel verlaufende Schnittwunden, anscheinend zugefügt durch ein Jagdmesser mit Zacken gegenüber der Schneide, und ihm wurde das linke Ohr abgetrennt! Die Gabe eines Betäubungsmittels kommt nicht in Betracht, da die anschließend erfolgte Obduktion der Hunde keinerlei Hinweise auf solche Stoffe ergab.
Nachdem die Hunde außer Gefecht gesetzt waren, wurden sie im Haus abgelegt; dann erst wurde der Zwischenflur und das Treppenhaus mit Hilfe von Benzin in Brand gesetzt. Sie wurden im Treppenhaus geradezu drapiert - auf jeder Etage lag ein Hund. In ihren Lungen befand sich laut Obduktionsbericht Rauchgas, d.h. sie sind im Endeffekt an einer Rauchgasvergiftung gestorben und mussten daher zum Zeitpunkt der Brandlegung trotz ihrer Verletzungen noch gelebt haben. Das Feuer griff schnell um sich, da sowohl die Treppe als auch dort befindliche Schränke aus Holz waren. Es fraß sich dann durch die Spalierdecken in die angrenzenden Wohnräume durch und verursachte im ganzen Gebäude eine enorme Zerstörung.
Wer Hunde so hinrichten kann, muss über ein gehöriges Maß an Brutalität verfügen. Es muss eine Person sein, die sich im Umgang und im Töten von Tieren auskennt wie z.B. ein Jäger. Eine Ausbildung zum Einzelkämpfer wäre in dem Fall auch denkbar. Auf jeden Fall muss dieser Mann recht kräftig gewesen sein, denn er hatte die bewegungsunfähig gemachten Hunde, die jeweils um die 45 Kilo wogen, auf die einzelnen Etagen getragen oder eher noch geschleppt, denn an den Wänden im Treppenhaus wurden zahlreiche Blutspuren gefunden.
Als ich kurz nach 19 Uhr nach Hause kam, muss als Letzter der Haupttäter geflohen sein, und zwar zu Fuß durch den angrenzenden Wald, weil es keinen anderen Fluchtweg gab. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass er über sehr gute Ortskenntnisse verfügen muss, denn es war zu diesem Zeitpunkt wegen Neumond stockfinster. Zurück ließ er einen leeren 15 kg-Eimer mit der Aufschrift "Bad Reichenhaller Jodsalz" sowie zwei Brandbeschleuniger in Form von benzingetränkten Kleidungsstücken, mit denen wahrscheinlich noch weiterer Schaden angerichtet werden sollte. Dieser Eimer, der nachweislich aus dem Handelshof in Gummersbach stammt, diente ihm offenbar zum Transport seiner Utensilien. Bei den Kleidungstücken handelte es sich um die hier abgebildeten Sweatshirts: Das rotbraune Sweatshirt trägt den gestickten Schriftzug "Timberland WEATHERGEAR". Es wurde offensichtlich über einen langen Zeitraum getragen, da die Bündchen ziemlich verschlissen sind; das grüne Fleece-Shirt hat den Schriftzug "Sports" auf der linken Seite aufgestickt - beide Sachen in
Größe XL, das auf die Körpergröße
des Besitzers schließen lässt. Hierbei handelt es sich um typische Outdoor-Kleidung, die auch gern von Jägern getragen wird. Die Herkunft des Eimers lässt neben verschiedenen anderen Indizien darauf schließen, dass der Täter aus dem hiesigen Raum stammt und möglicherweise in einem Umkreis von ein bis zwei Kilometern zu meinem Wohnhaus zu suchen ist.
Sollte Ihnen jemand bekannt sein, der solche Salzeimer z.B. zur Tierfütterung verwendet oder sollten Sie sich an jemanden erinnern, der diese Kleidungsstücke zum damaligen Zeitpunkt getragen hat, wenden Sie sich bitte an die Kriminalpolizei in Gummersbach
(Tel. 02261/8199-0) oder setzen Sie sich mit mir persönlich in Verbindung (Tel. 02262/751330). Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung und rechtmäßigen Verurteilung der Täter führen, ist eine Belohnung von 30.000 € ausgesetzt. Vielleicht können Sie dazu beitragen, dass diese Unmenschen gefasst werden und ihre gerechte Strafe bekommen.
Ich danke Ihnen ganz herzlich!
Rainer Gaertner